Den Spagat zwischen Beruf und Familie meistern – für eine familiengerechtere Arbeitswelt und mehr Unterstützung für Familien

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Familien sind vielfältig und haben unterschiedliche Lebensentwürfe, Lebensmodelle und Ansprüche an das Leben mit ihren Kindern. Entsprechend braucht es auch passgenaue und bedarfsgerechte Unterstützung für Familien – damit jede Familie ihre Ideen und Wünsche umsetzen kann und keine Angst vor Armut haben muss!

Um endlich eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sicherstellen zu können, braucht es:

  • Kostenfreie, bedarfsdeckende Kinderbetreuungsplätze und Ganztagsangebote. Sie sind die entscheidende Voraussetzung dafür, dass (vor allem alleinerziehende) Eltern ihren Lebensunterhalt und den ihrer Kinder durch eigene Erwerbstätigkeit sichern können. Betreuungsplätze fehlen leider nach wie vor auch in den sogenannten Randzeiten und in den Ferien, außerdem für Kinder im Grundschulalter. Eine bedarfsorientierte Betreuungsinfrastruktur ermöglicht es Eltern, nicht nur einer geringfügigen Beschäftigung nachzugehen, sondern auch eine Vollzeitstelle anzunehmen.

  • Familienfreundliche Arbeitswelt: Frauen und Männer in Bayern wünschen sich heute verstärkt eine partnerschaftliche Aufgabenteilung – sowohl bei der Betreuung ihrer Kinder als auch bei der beruflichen Tätigkeit. Dafür brauchen sie endlich die notwendige Unterstützung! Maßnahmen am Arbeitsmarkt zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie wie flexible Arbeitszeitmodelle, betriebliche Kinderbetreuung, unkomplizierte Wiederaufnahme der Beschäftigung nach der Elternzeit lohnen sich nicht nur menschlich, sondern auch ökonomisch. Wenn sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Arbeitsplatz wohlfühlen und auf ihre Bedürfnisse Rücksicht genommen wird, können gute Leistungen erbracht und auf Dauer Arbeitskräfte ans Unternehmen gebunden werden.

  • Chancengerechtigkeit am Arbeitsmarkt – nur mit gleichen Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen sowie Lohngerechtigkeit am Arbeitsmarkt haben Frauen und insbesondere berufstätige Mütter dieselben Chancen wie Männer. Und nur so kann sichergestellt werden, dass es sich für Frauen und Männer gleichermaßen lohnt, einer Beschäftigung nachzugehen, dass sie ihre Potentiale ausschöpfen können und ein partnerschaftliches Modell bei der Erwerbstätigkeit wirklich Realität wird.

  • Finanzielle Leistungen für Familien müssen den veränderten familiären Lebensrealitäten Rechnung tragen – zum Beispiel mit einer Kindergrundsicherung als eigene Leistung für Kinder, unabhängig vom Einkommen der Eltern, oder mit einem Familiensplitting (anstelle des Ehegattensplittings), das alle Familienformen und nicht nur lediglich die klassische Ehe steuerlich begünstigt.

  • Darüber hinaus müssen die Familienstützpunkte in Bayern gestärkt und flächendeckend ausgebaut werden, um Kinder und Familien in ihrer Entwicklung und der Bewältigung des täglichen Lebens zu unterstützen und zu fördern. In der Vergangenheit haben sich diese Angebote als besonders wertvoll erwiesen und können Familien und Alleinerziehenden bedarfs- und situationsgerechte Hilfen und Unterstützung im Alltag bieten – doch leider gibt es sie in Bayern nach wie vor nur in den Städten und Ballungsräumen.