Gute Arbeit – für ein gutes Leben ohne Armut

Im reichen Bayern gibt es nach wie vor viele Menschen, denen es nicht gut geht. Fast 1,4 Millionen Menschen – darunter 400.000 Kinder und Jugendliche – waren 2015 in Bayern von Armut betroffen. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander!

Die Staatsregierung hat es in den vergangenen Jahren schlichtweg versäumt, Sozialpolitik so zu gestalten, dass die positive wirtschaftliche Entwicklung bei allen Menschen ankommt – nicht nur bei denen, die ohnehin auf soliden Beinen stehen. Ganz im Gegenteil, das Armutsrisiko ist sogar weiter gestiegen. Nach wie vor ist es leider so, dass erneut Bevölkerungsgruppen in besonderer Weise von Armut betroffen sind, die auch bereits in den Vorjahren armutsgefährdet waren: viele Kinder und Jugendliche, Alleinerziehende mit ihren Kindern, von denen über ein Drittel mit Armut kämpfen, oder auch kinderreiche Familien, die in besonderer Weise zur Gesellschaft beitragen und trotz Erwerbstätigkeit mehr als doppelt so oft von Armut bedroht sind als Familien mit nur einem oder zwei Kindern.

Mit ein Grund für die steigende Armutsgefährdung sind die nach wie vor sehr schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die oftmals nicht zufriedenstellende Erwerbssituation der Eltern. Für ein gutes Erwerbsleben für alle Menschen braucht es:

  • Grundlegende Verbesserungen am Arbeitsmarkt durch die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung, Änderungen bei der Leiharbeit zurück zum ursprünglichen Zweck der Bewältigung von Auftragsspitzen
  • Verbesserungen bei Teilzeitausbildungen – nur mit besseren strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen haben junge, meist alleinerziehende Frauen und Männer die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren und gut qualifiziert in den Arbeitsmarkt einzutreten
  • „Equal Pay“ – dass in Bayern noch immer eine Lohnlücke von 25 Prozent zwischen Frauen und Männern, die denselben Job machen, existiert, ist nicht länger hinnehmbar! Gleiches Geld für gleiche Arbeit – dieser Grundsatz muss endlich Realität werden, nicht nur für Frauen, sondern auch für Leiharbeitnehmer
  • Bessere Förderung von Arbeitslosen in besonderen Lebenssituationen, wie beim Übergang von Schule in den Beruf, oder mit besonderen Vermittlungshemmnissen wie Langzeitarbeitslosigkeit