Wohnen darf nicht länger Luxusgut bleiben, und zwar nicht nur in den Ballungsräumen München oder Nürnberg, sondern auch im Speckgürtel außen rum. Bereits heute fehlt es im Landkreis Ebersberg an (bezahlbarem) Wohnraum und auch in Zukunft wird die Schaffung von Wohnungen eine große Herausforderung bleiben, da in den nächsten 10 Jahren mit einem Zuzug von 17,5% gerechnet wird.
Beim Mietniveau liegt der Landkreis auf gleicher Stufe wie die Stadt München, zwischen 2008 und 2012 stiegen die Mieten beispielsweise um knapp 8 Prozent, Preise für Eigentumswohnungen sogar um 22 Prozent. Nicht ohne Grund stuft die Staatsregierung den Landkreis Ebersberg deshalb als „angespannten Wohnungsmarkt“ ein, in dem die Mietpreisbremse Anwendung findet. Trotzdem liegt die Bautätigkeit unter dem Bedarf, was auch an der unzureichenden Förderung durch die Staatsregierung liegt: Im gesamten Landkreis wurden in den vergangenen zehn Jahren (2006 bis 2015) lediglich 12.257 Quadratmeter Mietwohnraum und 19.734 Quadratmeter Eigenwohnraum gefördert. Bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von rund 70 Quadratmetern wurden demnach in den vergangenen zehn Jahren lediglich 175 Mietwohnungen und 282 Eigentumswohnungen (=457 Wohnungen gesamt) gefördert.
Das ist deutlich zu wenig, um den Wohnungsmarkt zu entlasten! Im Freistaat müssen in den kommenden Jahren dringend 100.000 bezahlbaren Wohnungen gebaut werden, denn die im Rahmen des Wohnungspakts Bayern von der Staatsregierung angestrebten 28.000 neuen Wohnungen reichen hingegen vorne und hinten nicht, um die Wohnungsnot zu lindern. Der Freistaat muss seine Anstrengungen deutlich verstärken und die Kommunen dabei unterstützen, ihrem Auftrag, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, gerecht werden!